Betriebsverhalten von Schweißverbindungen zwischen martensitischen und austenitischen Rohren


Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM, Freiburg

Ralf Mohrmann, IWM Freiburg

1. Einleitung

In konventionellen Kraftwerken werden durch die Erhöhung der Dampfparameter (Druck, Temperatur) der Wirkungsgrad gesteigert und die Kohlendioxidemission reduziert. Die erhöhten Temperaturen beschleunigen die Zunderbildung (Oxidation). Deshalb werden für die Wärmetauscherrohre (Heizfläche) austenitische Werkstoffe verwendet. Die restlichen Anlagenteile werden wie bisher aus martenitischen Werkstoffen hergestellt. Die Übergänge werden mit Schweißverbindungen realisiert.

2. Projektziel

Das Projektziel ist die Qualifizierung einer geeigneten Schweißverbindung.

3. Problemstellung

Das Betriebsverhalten von geschweißten Verbindungen zwischen martensitischen und austenitischen Rohren sollte sowohl experimentell als auch numerisch simuliert werden. Die starken Unterschiede in der thermischen Ausdehnung der verwendeten Werkstoffe ist die Ursache für hohe Beanspruchungen im Bereich dieser Verbindungen.

Abbildung 1: Rohrabschnitt mit Umfangsschweißnähten

Die Schweißverbindungen werden mit der Finiten-Element-Methode simuliert. Die folgende Abbildung zeigt eine Nahtgeometrie.

Abbildung 2: Finite-Element Netz (Geometrie) der Schweißverbindung

Die zeitliche Entwicklung der Beanspruchung ist in der folgenden Abbildung dargestellt.

Abbildung 3: Belastung durch Innendruck und Temperaturwechsel: Entwicklung der plastischen Dehnung im 1. Zyklus

Ein Zwischenergebnis nach 10 betriebsähnlichen Zyklen:

Abbildung 4: Plastische Dehnung nach dem 10. Zyklus

4. Ergebnis

Die numerische Simulation ermöglicht die Auswahl eines geeigneten Schweißverfahrens und die Optimierung der gewählten Schweißnahtgeometrie. Die numerische Simulation wird mit experimentellen Ergebnissen verifiziert.