Bei der Verbesserung des Crashverhaltens von Automobilkomponenten spielt die Energieabsorbtion eine wichtige Rolle. Hier bieten Aluminiumschäume ein grosses Potential. Für die Simulation des Verformungs- und Versagensverhaltens von Aluminumschäumen müssen in Finite-Element Programmen geeignete Werkstoffmodelle zur Verfügung stehen, deren Entwicklung eine umfangreiche Charakterisierung des Werkstoffverhaltens unter unterschiedlichsten Belastungen voraussetzt.
Charakterisierung von Aluminiumschäumen und Implementierung eines geeigneten Materialmodells zur Simulation von Metallschäumen unter crashartiger Belastung.
Zur Charakterisierung der mechanischen Eigenschaften von verschiedenen Aluminiumschäumen wurden einachsige und mehrachsige Druckversuche durchgeführt.
Um die mechanischen Eigenschaften (Härte, E-Modul, Spannungs-Dehnungsverhalten) des Aluminiumwerkstoffs der Zellwände zu bestimmen, wurden registrierende Mikro-Eindruckversuche durchgeführt und numerisch modelliert.
Ein Werkstoffmodell auf der Basis des Deshpande/Fleck-Modells wurde für Aluminiumschäume entwickelt, durch obige Experimente verifiziert und in das Finite-Element Programm ABAQUS/Explicit implementiert. Um die Eignung dieses Werkstoffmodells zu überprüfen, wurde ein dynamischer Stauchungsversuch eines Motorträgers mit Schaumkern nachgerechnet. Dieser Versuch wurde bei der BMW AG zur Prüfung der Energieabsorptionsfähigkeit von Aluminiumschäumen durchgeführt.
Folgende Randbedingungen wurden im Finite-Element Modell realisiert (Abb. 4):
-Stahlbleche des Motorträgers bestehend aus Schalenelementen, elastisch-plastisches Materialmodell
- Schaumkern aus AlMgSi0,6 T1/T6, modelliert mit 3D Elementen, Verwendung des Deshpande/Fleck Materialmodells,
Werkstoffkennwerte aus Versuchen
- Beaufschlagung mit Fallgewicht (Starrkörper) der Masse 885 kg und Geschwindigkeit 30 km/h unter Berücksichtigung
von Masseneffekten
- Kontaktdefinition zwischen Blech und Schaum
Das phänomenologische Materialmodell von Deshpande/Fleck bildet eine gute Basis zur Beschreibung des Verformungsverhaltens von Aluminiumschaumstrukturen. Sowohl die Faltenbildung als auch die Dichteverteilung wurde von der numerischen Simulation gut vorhergesagt.